Vereinbarkeit von Natur und Tourismus

– Bebauungsplan Kulkwitzer See –

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Welchen ersten Gedanken verbinden Sie mit dem Leipziger Westen, vor allem mit Grünau?

Bei den meisten werden es die Stichworte ‚Plattenbauten‘, ‚Beton‘ oder ‚Schlafstadt‘ sein. Doch es gibt deutlich mehr.

In Grünau finden Sie 32 Hektar Parkanlagen sowie 65 Hektar Grünflächen zwischen den Gebäuden. Alleine das entspricht schon einer Größe von 135 Fußballfeldern. Hinzu kommen die zahlreichen Grünanlagen und Gartenflächen in den Ortsteilen Lausen, Miltitz und Schönau. Die historischen Parkanlagen des Schönauer Parkes und des Robert-Koch-Parkes laden zum Spazieren ein. Das Sumpfgebiet „Schönauer Lachen“ zwischen der Lyoner und Lützner Straße ist ein Naturdenkmal und bietet vielen seltenen Tieren und Pflanzen ein Refugium und den Besuchern Ruhe vor dem Großstadtlärm.

Den natürlichen Höhepunkt im Leipziger Westen bildet aber der Kulkwitzer See.

Die Balance zu finden zwischen dem Erhalt eines Naturschutzgebiets mit einzigartiger Flora und Fauna sowie der Vermarktung eines weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Tourismusziels, das auch von vielen Leipzigern gern als ‚Badewanne‘ genutzt wird, ist unsere Aufgabe und unser Ansporn zugleich.

Dringend notwendig ist aus unserer Sicht die Fertigstellung des Bebauungsplans Kulkwitzer See durch die Stadt Leipzig. Dieser Plan würde erstmals seit Entstehung des Sees 1973 verbindlich festlegen, wo der See für die Öffentlichkeit zugänglich ist, wo Entwicklungsmöglichkeiten für ansässige Gastronomen und Tourismusanbieter bestehen und wo Raum für die Natur gelassen wird. Deshalb bringen wir uns seit mehreren Jahren in die öffentliche Diskussion ein, diskutieren mit dem Quartiersmanagement Grünau, der Stadtverwaltung Leipzig, Gastronomen am See, Naturschützern, Tauchern und dem Betreiber des Sees. Zudem engagieren sich die Mitglieder unseres Ortsvereins zu diesem Thema im Stadtbezirksbeirat oder als aktive Mitstreiter in der Interessengemeinschaft Kulkwitzer See. Dabei ist für uns klar: Der See muss für alle frei zugänglich bleiben.

Die weitere Entwicklung des Kulkis, insbesondere in der Sanitärversorgung für die zahlreichen Badegäste und Tauchtouristen, ist zwingend erforderlich, um die hohe Wasserqualität auch weiterhin zu erhalten und die seltenen Pflanzen und Tiere am See zu schützen.

Ebenso setzen wir uns für den Ausbau des Fußweges von der Endstelle der Straßenbahnlinie 1 zum See ein. Dies ermöglicht dann endlich allen Besuchern, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, ein sicheres und bequemes Ankommen am See.

Welches sind Ihre Gedanken dazu?