Gedenken an Else Staffelstein

Else Staffelstein wurde aus Lausen vertrieben und 1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet. Heute haben wir den Stolperstein geputzt, der an ihr Schicksal erinnert.

Heute vor 107 Jahren erfuhr sie wahrscheinlich aus der Presse, wie Philipp Scheidemann die Republik ausrief. Ein demokratisches Deutschland schien wahr zu werden. Heute vor 102 Jahren versuchte ihr späterer Mörder Adolf Hitler gegen die demokratische Regierung zu putschen. Heute vor 87 Jahren war er bereits an der Macht und hetzte zu den Novemberpogromen auf. Else Staffelsteins Hab und Gut, Freiheit und Leben wurden ihr seitdem nach und nach genommen.

So etwas darf sich nicht wiederholen!

9. November

Vor 85 Jahren, am 9. Nov. 1938, waren die Pogrome gegen jüdische Einrichtungen der Beginn des Völkermords an mehr als 5 Millionen europäischen Juden. Synagogen, jüdische Geschäfte, Wohnungen Friedhöfe wurden gestürmt und zerstört.

Deutsche jüdischen Glaubens, und jene, die sich als Juden verstanden, wurden erst systematisch ausgegrenzt, später in Konzentrationslagern deportiert und getötet.

Else Staffelstein, geboren 1865 als Else Gaspary, lebte mit ihrem Mann Adolf hier in Lausen. Es war ihr Zuhause, welches sie im Sommer ’41 verlassen musste.

Am 16. Okt. 1942 wurde sie in Theresienstadt ermordet. Daran erinnert dieser Stolperstein. Er ist einer von mittlerweile 100.000. Hinter jedem stand ein Mensch, steht ein Schicksal. Er ist Erinnerung und Mahnung.

9. November

Leipzig, Parkallee.

In diesen Tagen fanden 1938 die Pogrome gegen jüdisches Leben in Deutschland statt. 1944 wurden im Außenlager ›Leipzig-Schönau‹ rund 500 ungarische Jüdinnen interniert, die Zwangsarbeit für Leipziger Firmen leisten mussten. Es unterstand dem Konzentrationslager Buchenwald.

Lasst uns ihrer gedenken
und lasst uns nie vergessen
wozu Menschen fähig sind,
wenn sie niemand aufhält.

9. November

Leipzig, Parkallee.

„Auf dem Boden, auf dem wir stehen, wurde einst das Außenlager ›Leipzig-Schönau‹ errichtet. Es unterstand dem Konzentrationslager Buchenwald.

Hier, auf diesem Areal, waren ab Sommer 1944 rund 500 ungarische Jüdinnen interniert. Die Frauen und Mädchen mussten Zwangsarbeit leisten.

Lasst uns ihrer gedenken.
Lasst uns das nie vergessen.“