Der Bürgermeister unserer Partnerstadt Kiew, Vitali Klitschko, war heute live im Stadtrat aus der ukrainischen Hauptstadt zugeschaltet.
In einer denkwürdigen und aufwühlenden Rede danke Klitschko für die bisherige Unterstützung aus Leipzig und Deutschland, mahnte Leid und menschliche Tragödien im Krieg und während den Evakuierungen in seiner Stadt an und schilderte den Horror von Kriegsverbrechen in den Vororten von Kiew. Er hob den Mut und den Verteidigungswillen der Einwohner Kiews und seinen Stolz auf den Einsatz der ukrainischen Armee heraus. „Wir wollen nicht in einem Land leben, in dem es keine Menschenrechte, keine Demokratie und keine Pressefreiheit gibt.“
Die wichtigste Waffe Putins sind aus seiner Sicht Propaganda, Lüge und Medienkontrolle und wir dürfen dieser nicht erliegen. Klitschko empfindet keinen Hass gegen Russland und die Russen und sieht aktuell 2 Wege: Sanktionen gegen den Angreifer und Verteidigung seiner Heimat: „Wir Ukrainer haben keinen anderen Weg, wir müssen kämpfen.“ Die russische Bevölkerung und Regierung müssen sich nach dem Sinn des Krieges fragen. Diplomatie ist weiter wichtig, gleichzeitig ist es kein Kompromiss, einen Teil der Ukraine abzuspalten.
Klitschko dankt erneut für die Flüchtlingshilfe, für Medikamente und militärische Unterstützung und sieht hier die echten Freunde der Ukraine. Wenn jemand denke, der Krieg betreffe ihn nicht, so sei dies falsch, denn der Krieg betrifft ganz Europa.
„Ich hasse die ständigen Sirenen in Kiew, jeder von uns muss schnell in die Bunker und manche Menschen verbringen dort schon Wochen.“ Auch unter der zerstörten Infrastruktur und Wirtschaft leiden die Menschen. Abschließend betonte Klitschko, dass in der Ukraine auch unsere gemeinsamen Werte verteidigt werden und dankte für Solidarität und Unterstützung.