SPD-Sommertour: Leipziger Modellschule

Dritter und letzter Stopp der SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat in unserem Stadtbezirk auf Ihrer Sommertour durch die Stadt: Sachsens erste Gemeinschaftsschule, die Leipziger Modellschule

Dieses junge, engagierte Projekt hatte sich in der Gründungsphase explizit für Grünau entschieden, um nicht nur neue Lernkonzepte zu entwickeln, sondern auch der Nachbarschaft und dem Stadtteil offene Angebote für Klein und Groß, Jung und Alt zu machen.

Derzeit nutzt die noch junge Schule mit aktuell rund 80 Schüler*innen Räumlichkeiten im Allee-Center – mit Beginn des Schuljahres 2026/2027 wird sie jedoch das leerstehende Postgebäude in der Stuttgarter Allee mit neuem Leben füllen. Aktuell laufen dort bereits die Arbeiten, um die ehemaligen Büroflächen zu entkernen und in moderne Lernräume umzuwandeln. Die Schule hat dann die Möglichkeit zu wachsen.

Wäh­rend­des­sen kann in den nächsten Jahren neben dem Allee-Center der geplante Schulcampus mit drei Lernhäusern Schritt für Schritt entwickelt werden. Hierzu hatte letztes Jahr der Stadtrat zu Leipzig einen Grundsatzbeschluss gefasst.

Wir begleiteten unsere StadträtInnen Ute Köhler-Siegel, Pia Heine, Andreas Geisel und Frank Franke sowie unseren Bundestagsabgeordneten Holger Mann bei diesem Vororttermin.

Leipziger Modellschule

Fortsetzung des Berichts
„Stadtbezirksbeirat zurück aus der Sommerpause“

Zum Tagesordnungspunkt „Einwohneranfragen“ meldeten sich mehrere Anwohner zu Wort, die sich gegen den geplanten Campus der „Leipziger Modellschule“ neben dem Allee-Center aussprachen (siehe GRÜN-AS 7/2024). Der Standort sei ungeeignet, es sei dort schön grün und ruhig, die Natur wolle man erhalten, auch den Parkplatz, der gelegentlich von Rettungshubschraubern angeflogen werde. Man könne die SchülerInnen auch in der leerstehenden Alten Post in der Stuttgarter Allee unterbringen. Und überhaupt: Es herrscht Lehrermangel, wie wolle man da die Schüler unterrichten? Zudem handele sich bei der „LeMo“ um eine „Privatschule“, auf die nur Kinder reicher Eltern gehen würden, die dann die Straßen beim Bringen und Holen verstopfen würden. Abschließend machte die anwesende Vertreterin der WOGETRA Wohnungsbaugenossenschaft in ihrem Statement deutlich, „man habe nichts gegen Kinder, aber…“ man sorge sich um die Vermietung ihrer Wohnungen in der Offenburger Straße, wenn sich vor der Haustür eine Schule befände, deren SchülerInnen in Hofpausen für Lärm sorgen würden.

Die Versammlungsleiterin und die Protokollantin nahmen die Einwände auf und regten an, das Gespräch mit der „LeMo“ zu suchen, die in der Vergangenheit schon mehrfach über ihr Projekt informierte (zuletzt im Rahmen der öffentlichen Quartierstagsitzung) oder zum „Tag der offenen Tür“ in ihre Räumlichkeiten einlud, um über ihre Arbeit, die Schule und die Rahmenbedingen aufzuklären. Die Ratsversammlung fasste im April mit breiter Mehrheit den Grundsatzbeschluss, den LeMo-Schulcampus neben dem Allee-Center anzusiedeln. Die AfD enthielt sich, die Linke stimmte dagegen, da sie nicht bereit war, das städtische Gelände an die gemeinnützige LeMo zu veräußern, und auch keine Mehrheit fand, die LeMo zu verstaatlichen. Die genaue Ausgestaltung des Areals wird im Laufe der nächsten Jahre durch weitere Beschlussfassungen begleitet.

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Eklat im SBB Leipzig-West

Planungsbeschluss zu BBZ und Grundsatzbeschluss zu LeMo-Campus abgelehnt

Im Stadtbezirksbeirat Leipzig-West scheiterten am 8. April 2024 die Beschlussvorlagen zur Planung des „Bildungs- und Bürgerzentrums (BBZ) Grünau“ und der Grundsatzbeschluss für das Vorhaben „Bildungscampus Grünau“ der Leipziger Modellschule (LeMo) an Parkplatz-Fragen.

In der vorausgehenden Aussprache machten AfD- und CDU-Vertreter deutlich, dass man dem BBZ-Vorhaben keine Zustimmung erteilen könne, da keine Tiefgarage mitgeplant werde. Eine Zustimmung zum LeMo-Campus scheiterte mit ähnlicher Begründung, dem Wegfall von aktuell auf dem Areal befindlichen Parkplätzen. Eine Vertreterin der Partei „Die Linke“ schloss sich bei der Ablehnung den Stimmen von AfD und CDU an.

Hierzu erklärt Ariane Zimmer,
Stadtbezirksbeirätin für die Grünauer SPD:

„Die Ablehnung macht mich fassungslos. Dass Leuchtturmprojekte wie das Bildungs- und Bürgerzentrum im Herzen von Grünau sowie die Entwicklung eines innovativen Schulstandorts wegen Parkplätzen zu Fall gebracht werden, ist niemandem zu erklären. Sollen tatsächlich Millioneninvestitionen in unseren Stadtteil daran scheitern, weil man mit dem privaten Pkw nicht bis vor die Tür des BBZ fahren kann? Ist es wirklich zu viel verlangt, seinen Pkw im fußläufig erreichbaren Parkhaus des Allee-Centers abzustellen? Will man den Anwohnern der Mannheimer Straße ernsthaft den Durchgangsverkehr zum BBZ zumuten?“

Zimmer weiter: „Dass die Vertreter von AfD und CDU allen Ernstes diese Vorhaben im SBB West durchfallen lassen, macht deutlich, dass im Zweifel der Komfort mit dem privaten Pkw Vorrang vor allem anderen hat: vor Kindern, vor Bildung, vor Vereinsleben, vor Gemeinwohl. Es bleibt zu hoffen, dass der Leipziger Stadtrat mehr Weitblick und die Bedürfnisse der Grünauer Bürger im Auge hat, als Teile des SBB West in dieser Sitzung an den Tag gelegt haben.“

Das Bildungs- und Bürgerzentrum soll an der Stuttgarter Allee entstehen und die Grünauer Bibliotheken, die Angebote der „Völkerfreundschaft“ und der Volkshochschule, das Bürgerbüro und das Quartiersmanagement an zentraler Stelle zusammenführen. Mehr als 40 Mio. Euro veranschlagt die Stadt für diese Investition in Grünau.

Der „Bildungscampus Grünau“ ist ein Projekt der Leipziger Modellschule gGmbH. Auf dem Areal neben dem Allee-Center sollen in den nächsten Jahren das Gebäude der Leipziger Modellschule mit Hort, Mensa, Cafeteria, Turnhalle und Flächen für den Schul- und Vereinssport entstehen. Darüber hinaus sollen mit dem LernKulturLab, dem MakerSpace, mit Vereinsräumen und Offene Werkstätten Angebote für den Stadtteil etabliert werden. Mit der Campus-Entwicklung sind Investitionen von mehr als 60 Mio. Euro und langfristig 125 Arbeitsplätze im Bildungsbereich verbunden.