an der Straßenbahn-Haltestelle Grünauer Allee
Es sind Geschichten wie diese, für die es sich lohnt, an einem Samstagvormittag die eigene Freizeit ins Ehrenamt zu investieren und ein offenes Ohr für die Menschen in Grünau zu haben:
Eine Mutter lud ihren ganzen Frust über Behördengänge und endloslange Anträge bei uns ab, um die Unterstützung für ihren schwer erkrankten Sohn zu bekommen, die ihm zusteht. „Und dann kommen andere, denen alles in den Arsch geblasen wird…“ – Freilich, mehr als zuhören konnten wir heute auch nicht. Deutsche Bürokratie samt Regelung kleinster Details, um jeden noch so speziellen Sonderfall mit abzudecken und sicherzustellen, dass ja keiner einen Cent zu viel bekommt… darin sind wir Weltmeister. Und die Menschen verzweifeln daran im Alltag.
Dass Verwaltung straff und effizient funktionieren kann, sieht man, wenn die Not groß ist und Prozesse so aufgesetzt werden, dass möglichst viele Vorgänge unbürokratisch in kurzer Zeit durchgebracht werden können. Warum gelingt es uns nicht, das Klein-Klein des Bestehenden zu reduzieren und Regelungen und Antragsverfahren so zu verschlanken, dass BürgerInnen und Verwaltungsmitarbeitende daran nicht verzweifeln?
Kann gar Leipzig eine Modellkommune für die „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ sein?

