Grünau bekommt Horst-Siegel-Platz

Stadtrat ebnet Weg für Namensgebung

Der Leipziger Stadtrat hat in seiner heutigen Ratsversammlung den Beschluss gefasst, im Juni nächsten Jahres im Rahmen des 50. Stadtteilgeburtstags von Grünau den namenlosen Platz vor dem PEP-Center dem Architekten Horst Siegel zu widmen. Die StadträtInnen folgten damit einem Antrag des Stadtbezirksbeirats West, den dieser in seiner Versammlung am 2. Juni dieses Jahres auf den Weg brachte.

Horst Siegel wurde am 4. Mai 1934 in Lampersdorf/Lampertice, ehem. Tschechoslowakei (heute Tschechien), geboren und war als Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer tätig. In den Jahren 1967 bis 1985 war er Chefarchitekt der Stadt Leipzig und Leiter des von ihm gegründeten städtischen Planungs- und Architekturbüros. In dieser Zeit war er für den Generalbebauungsplan der Stadt Leipzig verantwortlich und u. a. am neuen Gewandhaus, ehemaligen Universitäts­hochhaus, Wintergartenhochhaus, neuen Stadtteil Grünau und Wohngebiet Paunsdorf beteiligt. Horst Siegel verstarb am 17.09.2020 in Weimar.

Der Quartiersplatz am PEP-Center, der heute Teil der Stuttgarter Allee und eine belebte Fußgängerzone ist, soll im Rahmen des Stadtplatzprogramms 2030+ im zweiten Maßnahmenpaket neu gestaltet werden.

Ariane Zimmer, Stadtbezirksbeirätin für die SPD in Grünau: „Ich freue mich, dass der Stadtrat dem Anliegen des Stadtbezirksbeirats West gefolgt ist, und Horst Siegel für sein Wirken in Leipzig auf diese Weise posthum Anerkennung in Grünau gezollt wird.“ Zimmer hatte die Idee der Grünauer SPD in den SBB West eingebracht. „Trotz mancher Herausforderungen in unserem Stadtteil fühlen sich viele Anwohnerinnen und Anwohner ihrem Grünau verbunden, schätzen das Grün und die gute Infrastruktur zwischen Kulkwitzer See und Robert-Koch-Park. All das entstand durch die Planungen von Horst Siegel und seinem Team.“ Ariane Zimmer abschließend: „Der 50. Stadtteilgeburstag im Sommer 2026 ist ein würdiger Anlass, dem noch namenlosen Platz im Herzen von Grünau einen ansprechenden und identitätsstiftenden Namen zu geben.“

9. November

Vor 85 Jahren, am 9. Nov. 1938, waren die Pogrome gegen jüdische Einrichtungen der Beginn des Völkermords an mehr als 5 Millionen europäischen Juden. Synagogen, jüdische Geschäfte, Wohnungen Friedhöfe wurden gestürmt und zerstört.

Deutsche jüdischen Glaubens, und jene, die sich als Juden verstanden, wurden erst systematisch ausgegrenzt, später in Konzentrationslagern deportiert und getötet.

Else Staffelstein, geboren 1865 als Else Gaspary, lebte mit ihrem Mann Adolf hier in Lausen. Es war ihr Zuhause, welches sie im Sommer ’41 verlassen musste.

Am 16. Okt. 1942 wurde sie in Theresienstadt ermordet. Daran erinnert dieser Stolperstein. Er ist einer von mittlerweile 100.000. Hinter jedem stand ein Mensch, steht ein Schicksal. Er ist Erinnerung und Mahnung.

Wir erinnern an Else Staffelstein

Else Henriette Staffelstein geb. Gaspary: geb. 16.06.1865 in Berlin, gest. 16.10.1942 im Ghetto Theresienstadt. Staffelstein wohnte mit ihrem Mann, dem Guts- und Fabrikbesitzer Adolf Staffelstein (1864–1930), in Lausen. Nach der „Arisierung“ des Gutes 1941 zog sie in das Altersheim der Ariowitsch-Stiftung. Sie wurde als Jüdin im September 1942 nach Abschluss eines „Heimeinkaufsvertrages“ nach Theresienstadt deportiert.¹

Am heutigen Tag wurde auf unsere Initiative hin ein Stolperstein am Lausener Dorfplatz eingelassen, dem Ort, an dem Else Staffelstein zuletzt zuhause war, bevor sie dieses aufgeben musste, deportiert und ermordet wurde.

Der Stolperstein ist Erinnerung und Mahnung zugleich. Er ist der erste Stolperstein in unserem Stadtbezirk. Weitere werden folgen. Jüdisches Leben war und ist Teil unseres Landes. Nie wieder dürfen sich die Gräuel des Holocaust wiederholen.

Wir danken Gunter Demnig, der das Stolperstein-Projekt einst ins Leben rief. Wir danken der Leipziger Arbeitsgruppe Stolpersteine für das Ermöglichen dieser Erinnerung. Wir danken Gudrun Matschenz und Frank Uhlemann für die Recherchen zum Leben von Else Staffelstein.

¹ Kurzbiografie aus dem Leipziger Straßennamenverzeichnis. Die Staffelsteinstraße in Lausen trägt ihren Namen.

9. November

Leipzig, Parkallee.

In diesen Tagen fanden 1938 die Pogrome gegen jüdisches Leben in Deutschland statt. 1944 wurden im Außenlager ›Leipzig-Schönau‹ rund 500 ungarische Jüdinnen interniert, die Zwangsarbeit für Leipziger Firmen leisten mussten. Es unterstand dem Konzentrationslager Buchenwald.

Lasst uns ihrer gedenken
und lasst uns nie vergessen
wozu Menschen fähig sind,
wenn sie niemand aufhält.

Pandemie u. Koalitionsvertrag

100.000 Menschen fielen der Pandemie schon in Deutschland zum Opfer. An diese haben wir gestern Abend zum Beginn unseres virtuellen SPD-Abends in einer Gedenkminute erinnert.

In unserer letzten Zusammenkunft in diesem Jahr tauschten wir uns über den gerade veröffentlichten Koalitionsvertrag aus, der u.a. einen höheren Mindestlohn, eine Absenkung des Wahlalters, die Cannabis-Legalisierung, die Kindergrundsicherung, 400.000 neue Wohnungen und die Streichung des Paragrafen 219a bringen soll. Wir sprachen auch darüber, was es leider nicht in den Koalitionsvertrag geschafft hat: Es wird keine Bürgerversicherung und keine Vermögenssteuer geben.

Wir blickten auf dieses Jahr zurück, das mit Lockdown begann und nun wieder mit (Teil-) Lockdown endet. Es bescherte unserem Ortsverein einen neu gewählten Vorstand und unserer SPD einen Wahlerfolg, an den manch einer schon nicht mehr geglaubt hatte.
Wir engagierten uns beim Frühjahrsputz, waren beim Schönauer Parkfest präsent und stemmten einen Wahlkampf in unserem Stadtbezirk.

Wir hoffen auf ein produktives 2022 und wollen das unsere dazu im Stadtrat und Stadtbezirksbeirat leisten. Wir haben weiterhin einen Blick auf unseren Kulkwitzer See, die Entwicklung des Robert-Koch-Parks und ein Auge auf unsere einzelnen Ortsteile Miltitz, Lausen, Schönau und Grünau.

Wir wünschen eine angenehme Adventszeit!
Bleiben Sie gesund!

Koalitionsvertrag
„Mehr Fortschritt wagen“
https://www.spd.de/koalitionsvertrag2021/

Corona-Impfung in Leipzig
https://www.leipzig.de/corona-impfung/

Die SPD lebt! Werde Mitglied!
https://mitgliedwerden.spd.de/

9. November

Leipzig, Parkallee.

„Auf dem Boden, auf dem wir stehen, wurde einst das Außenlager ›Leipzig-Schönau‹ errichtet. Es unterstand dem Konzentrationslager Buchenwald.

Hier, auf diesem Areal, waren ab Sommer 1944 rund 500 ungarische Jüdinnen interniert. Die Frauen und Mädchen mussten Zwangsarbeit leisten.

Lasst uns ihrer gedenken.
Lasst uns das nie vergessen.“

Gedenktafel enthüllt

45 Jahre Grünau
Gedenktafel zur ersten Übergabe einer schlüsselfertigen Wohnung in der Gärtnerstraße 135

Am heutigen Tag, dem 3.11., enthüllten Vertreter:innen der LWB und des Stadtbezirksbeirats Leipzig-West eine Gedenktafel an dem Hauseingang, in dem am gleichen Tag 1977 die erste bezugsfertige Wohnung im WK1 einer Mieterin übergeben wurde. Symbolisch wurde einer Mieterin ein Blumenstrauß übergeben.

Die Idee zu diesem Gedenken hatte ein Mitglied des SBB, die parteiübergreifend Unterstützung fand. Die Mittel zur Realisierung kommen aus dem Stadtbezirksbudget.